Für das deutsche Länderprogramm der UNICA, die vom 10. bis 16. September 2023 in Comaccio (Italien) stattfindet, wurden vier Filme aus dem vorjährigen Programm der DAFF 2022 ausgewählt.
Seit vergangenem Jahr erfolgt die Auswahl in einem eigenen Auswahlverfahren, da die Benennung der Filme schon weit vor den DAFF erfolgen muss. Der BDFA-Vorstand hat dafür ein Gremium berufen: Jürgen Richarz, Renate Korte, Marcus Siebler, Hans-Werner Kreidner und Barbara & Bernhard Zimmermann (gemeinsam mit einer Stimme). Die Gremiumsmitglieder benennen bis zu vier Filme aus dem vergangenen DAFF-Programm und begründen die Wahl, weshalb diese den BDFA bei der UNICA vertreten sollten und für ein internationales Publikum geeignet sind. Das Auswahlgremium hat am 20. Februar 2023 in einer ZOOM-Konferenz alle nominierten Filme diskutiert und einvernehmlich die Filme ausgewählt. Damit wurden von den zulässigen 40 Minuten über 39 Minuten genutzt. Da „Tebbutt“ zu den nominierten Beiträgen gehörte, hat Marcus Siebler als Autor bei diesem Film weder an der Diskussion noch an der Abstimmung mitgewirkt. Hinzu kommen zwei Minutenfilme für den World Minute Movie Cup im Rahmen der UNICA.
Weitermeldungen zur UNICA
Boykottz
Matthias Spehr (Einzelmitglied Mecklenburg-Vorpommern)
Ein maritimer Musikclip im historischen Kontext.
Aus der Begründung: Ein lokales Ereignis – zugleich politisches Thema: Ein Denkmal ist ins Abseits geraten, weil es nicht mehr dem Zeitgeist entspricht. Fantasievolle Umsetzung durch Personifizierung der dargestellten Figuren.
Baumfällarbeiten
Dr. Stephan Vogel (Wiesbadener Filmkreis)
Familie, Vergangenheit, Generationen, Überspieltes, Verborgenes, Unausgesprochenes. Was bleibt am Ende übrig?
Aus der Begründung: Auseinandersetzung mit unausgesprochenen Fragen an den verstorbenen Vater, arbeitet die Sprachlosigkeit zwischen der Kriegs- und der Nachkriegsgeneration am persönlichen Beispiel auf. Ein mutiges, persönliches Werk, über Vergänglichkeit.
Tebbutt
Marcus Siebler (Film- und Videoclub Landshut)
Ein Kriminalfall, inspiriert durch eine wahre Begebenheit.
Aus der Begründung: Die Geschichte wird atmospha?risch spannend in schwarz/weiß-Bildern erzählt, faszinierend durch ungewo?hnliche Einstellungen: Vogelperspektive, pendelnde Kamera. Das Kopfkino bietet genug Freiraum zur eigenen Interpretation der Geheimnisse. die des Filmes.
United in diversiTea
Hans Höpfner (Einzelmitglied Thüringen)
Ein buntes Puzzle, viele Teile. Alles greift ineinander, um am Ende das große Ganze zu ergeben. Nur eines der Teile scheint nicht so richtig mitzuspielen…
Aus der Begründung: Umgang mit dem Brexit. Wenn ein Element sich nicht einfügen lässt, sollte man es nicht mit Gewalt durchsetzen. Beide existieren nebeneinander auf Augenhöhe. Humorvolle Umsetzung eines politischen Themas mit tiefer Moral, funktioniert ohne Worte.
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World Minute Movie Cup der UNICA 2023
„wauwau” von Manfred Hennig (Videofilmer Senftenberg)
„Ein Wunsch frei“ von Florian Jankowsky (Filmclub Reinickendorf)